abcde-institute.org


Direkt zum Seiteninhalt

Biotreibstoffe

CO2-Emissionen vermeiden > Schlechte Wege





Die Herstellung von Biotreibstoffen aus Nahrungsmitteln wie Weizen, Mais, Sojaöl, Palmöl und Fischöl ist
ethisch ein schlechter Weg, CO2-Emissionen reduzieren zu wollen.

Wenn 2010 bereits 36 % des in den USA produzierten Getreides zu Biotreibstoff umgewandelt werden ist das ethisch sehr bedenklich ( Quelle: Artikel US-Ethanol-Produktion auf Allzeithoch [externer Link zu http://www.heise.de/tp/blogs/2/148376 ]


In Deutschland werden 2010 auf
17% der Ackerfläche Rohstoffpflanzen überwiegend für die energetische Nutzung angebaut ( Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. [externer Link zu http://www.nachwachsenderohstoffe.de/service/daten-und-fakten/anbau/?spalte=3 ]


Bereits in Zeiten, als Pferde oder Ochsen als Zugtiere bei der Bearbeitung der Böden eingesetzt wurden, musste ein Teil der Grundfläche für das Futter der Zugtiere reserviert werden. Die autarke Herstellung der Treibstoffe, die zur Produktion der Nahrungsmittel nötig sind, ist durchaus zu begrüßen. Aber ob die Verwendung von Nahrungsmitteln oder Anbauflächen zur Gewinnung von Biotreibstoffen für Autos und dadurch bedingte Hungersnöte in der Welt ethisch vertretbar sind, ist ein heikles Problem.


In allen Diskussionen zum Thema sollten die Netto-Energiebilanz und der Thermische Wirkungsgrad bei der Produktion von Rohstoffpflanzen und Umwandlung in Biotreibstoffe differenzierter beachtet werden. Diese Kenngrößen können von Anlage zu Anlage, bei unterschiedlichen Rohstoffen (etwa Zuckerrohr oder Mais) oder unterschiedlichen Produktionsstandorten und -bedingungen erheblich differieren. Ein "über den gleichen Kamm scheren" verschiedener Zustände kann zu groben Fehlerquellen in der Berechnung führen.

Grobe Schätzwerte, die mit brasilianischen Zuckerrohr-Rekord-Erntemengen und amerikanischen Vergärungsrekorden unter Vernachlässigung der standortbedingten Gegebenheiten zu "für alle Standorte theoretisch möglichen Erträgen" hochgerechnet werden, sollten weder einem Pro- noch einem Kontra- Standpunkt zur fachlich präzisen Untermauerung dienen.

Speziell für die Produktion von Palmöl (das zu Biodiesel, Waschmitteln, Seife und Margarine verarbeitet wird) d.h. für die Ausweitung von Ölpalmen-Plantagen werden Urwälder
abgeholzt. Die Produktion ist nicht nachhaltig und belastet die Umwelt zudem mit Abwässern.
[externer Link zu
http://www.regenwald.org/pressemitteilungen/3189/die-nachhaltigkeitsluge-ein-film-uber-das-schmutzige-palmolgeschaft]

Film "Die Nachhaltigkeitslüge" 12,5 Minuten auf Youtube. [externer Link zu http://www.youtube.com/watch?v=8oNm7XpFf4Q]


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü