abcde-institute.org


Direkt zum Seiteninhalt

Ölschiefer und Ölsande

CO2-Emissionen vermeiden > Schlechte Wege


Die Gewinnung von Erdölverbindungen aus Ölschiefer und Ölsanden ist die schmutzigste Art, Erdöl zu gewinnen. Erdöl liegt in den unterirdischen Erdöl-Lagerstätten in Form von Ölgestein vor, also Öl in Hohlräumen porösen Gesteins. Ölschiefer- (mit weniger als 10% Öl) und Ölsandvorkommen sind im Prinzip solche Lagerstätten, die nahe der Erdoberfläche liegen und im Tagebau abgebaut werden.

Das Erdöl wird durch heisses Wasser oder Heißdampf aus den Sanden herausgewaschen. Das funktioniert aber nicht vollständig, es bleiben Ölreste im Sand und Ölreste und gelöste Mineralien im Abwasser. Das Land und Wasser werden dabei hochgradig verschmutzt Ölsandabbau in Kanada - dramatische ökologische und klimatische Auswirkungen
[externer Link zu http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/FS100115_oelsand.pdf, 257 kB ]

Die Umweltverschmutzung bei Abbau der Ölsande wird ebenso wie die teure Atommüll-Lagerung nicht in die Produktionskosten eingerechnet. Die Rechnung müssen spätere Generationen bezahlen.

Sinnvoller als die Gewinnung von Erdöl aus Ölsanden im Tagebau wäre allenfalls das Anbohren von Erdöllagerstätten in tieferen Bereichen. In einer Erdöllagerstätte gibt es verschiedene Schichten. In der obersten Schicht befindet sich das leichte Erdgas, in der Mitte das Erdöl, das wieder auf einer Schicht Wasser schwimmt (mit etlichen Zwischenschichten). Die derzeit üblichen Bohrverfahren bohren eine Lagerstätte von oben an. Das ist so, als ob eine Sodawasserflasche oben angebohrt werden würde. Zuerst strömt Erdgas aus der Bohrung, in abgelegenen Weltgegenden wird es häufig sinnloserweise abgefackelt (Saudi Arabien, Nigeria, etc.). Da Erdgas ein gutes Lösungsmittel für Erdöl ist, reisst es Erdöl mit nach oben. Wenn der natürliche Druck abgenommen hat, muss das Erdöl aufwendig heraufgepumpt werden.
Gemäß dem Prinzip einer Sodawasserflasche sollte die Erdöllagerstätte unten angebohrt werden, damit der Erdgasdruck das Erdöl herauspresst bzw. das Erdgas als Lösungsmittel das Erdöl aus dem Gestein herausextrahiert. Das hat allerdings die Nachteile, dass tiefere = teurere Bohrungen notwendig sind und womöglich ölverunreinigtes Wasser heraufgepresst wird. Dieses ölverunreinigte Wasser könnte (nach Abtrennung von Erdöl) in ausgebeuteten Erdöllagern deponiert werden, damit noch nicht heraufgepumptes Erdöl aufschwimmt und noch gefördert werden kann. Aber nur, anstatt Ölsande zu extrahieren.

Eine Alternative zum Waschen von Ölsand mit Wasser oder Dampf wäre auch die Extraktion mit überkritischem CO2 oder überkritischem Erdgas (verflüssigte Gase), da beide Gase gute Lösungsmittel für Erdöl sind (und schlechte Lösungsmittel für Mineralsalze) und in einem Waschprozess im Kreislauf geführt werden könnten.

Im Grunde ist aber das Verbrennen von Erdöldestillaten = Treibstoff in Automobilen eine höchst ineffiziente Energienutzung zusammen mit der Produktion von CO2. Deswegen sollte besser der Gewinnung von "Erneuerbarer Energie" der Vorzug gegeben werden.



Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü