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Urbane Seilbahnen : Anforderungen ( Wünsche, Zukunft )

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„Warum gerade vollautomatische Stetigförderer wie Seilbahnen in der Stadt ? “


CO2-Emissionen aus dem Verkehr können nur dann eingespart werden, wenn die gleiche Fahrstrecke in einem Massenverkehrsmittel zurückgelegt wird (oder aber der "Treibstoff" CO2-neutral erzeugt wurde). Und das einzige Massenverkehrsmittel, das diese Kriterien erfüllt und dessen Benutzung zugleich genauso attraktiv ist, wie mit dem Auto zu fahren ( bzw. noch attraktiver als ein im Stau steckendes Auto ), ist eine Gondelbahn.


Damit allgemein ein öffentliches Verkehrsmittel eher benutzt wird als ein Auto...


...soll der Weg zur nächsten Haltestelle kürzer sein als der Weg zum Auto
Die Haltestelle sollte dazu näher sein als der Autoabstellplatz, man bräuchte ein dichteres Haltestellennetz und Großraumbusse.
...sollten die Wartezeiten nur kurz sein
Das erfordert kurze Intervalle und den Einsatz von vielen Fahrzeugen bzw. viel Fahrpersonal, was wiederum zu höheren Investitions- und Betriebskosten führt
...soll das Verkehrsmittel pünktlich abfahren und ankommen
Die Fahrzeuge dürfen nicht im Stau steckenbleiben (eigene Fahrspuren, eine Platzfrage)
...soll es auch am Abend und am Wochenende verfügbar sein
erfordert den Einsatz von mehr Fahrpersonal = teure Betriebskosten
... braucht es eine hohe Personentransportleistung
auch zu Spitzenzeiten wie Schulbeginn und Arbeitsbeginn am Morgen
...sollten die Fahrpreise günstig sein
das bedingt geringe Investitionskosten (z.B. keine Oberleitung), keine teuren unterirdischen Tunnelbauten, günstige Betriebskosten, so wenig Personal wie möglich, hoher Grad der Automatisierung nötig (Fahrscheinautomaten, fahrerloser Betrieb), hohe Fahrgastzahlen nötig )
...sollte es umweltfreundlicher als Autos sein
betreff Abgase, Lärm, Energienutzung, CO2-Emission,
...sollte es mit anderen Verkehrsmitteln vernetzt sein und die dazugehörige Infrastruktur aufweisen
z.B. überdachte Fahrradabstellplätze, Schließfächer für Fußgehergepäck, Nähe zu anderen Haltestellen,...

...muss die Benutzung attraktiver sein als Autofahren.



Ein mögliches Verkehrsmittel,
das alle obengenannten Anforderungen weitgehend erfüllt,
wäre
eine Luft-Seilbahn mit kuppelbaren Gondeln,
vollautomatisiert.


Allerdings lassen sich Berg-Tal-Seilbahnsysteme nicht 1:1 auf die Fahrweise in der Ebene übertragen. Es gibt zwar schon einige Anlagen, die nur in der Ebene fahren, aber etwa um eine Kette von kompakten Haltestellen anzubieten sind noch Entwicklungen nötig. Um ein mögliches Ziel dabei zu haben, dient auch diese Website.





Systemvergleich

fix gekuppelte Seilbahn
(Funitel®)

gezogene Seilbahn
auf Rollen (3-S-Bahn)

geringer Energieverbrauch

nein,
2 Seilmassen müssen bewegt werden,
doppelte Seilführung benötigt mehr
Umlenkräder (mehr Reibung, Bremseffekt)

ja,
bewegt wird nur das dünnere Zugseil,
die Masse der Kabinen (und die Fahrgäste);
geringere Reibungsverluste bei den Umlenkrädern

Kosten

 

kleinere Antriebssysteme
weniger und kleinere Umlenkräder
höhere Spannung der dickeren Tragseile

Seilreiter(Aufhängung des weniger gespannten Zugseils am Tragseil)


nicht nötig, gibt kein extra Zugseil


bei langen Spannweiten erforderlich

Wartungsaufwand beweglicher Teile

aufwendiger,
bewegliche Teile bei den Stützen

einfacher,
bewegte Teile bei den Kabinen,
wenige Streckenrollen

Wartungsaufwand bei feststehenden Teilen

kuppelnde Klemmen führen auch zur Abnutzung des Seils

Aufhängungen und Seilreiter müssen zeitaufwändig regelmäßig versetzt werden

lange Spannweiten möglich

eher nicht (je höher die Seilspannung, desto mehr Kraftaufwand ist nötig)

ja, auch einige Kilometer !
in der Stadt eher maximal 600 m
ohne Stützen von Station zu Station

Durchhang der Seile

bei waagrechten Strecken
eher unerwünscht
(Abhilfe hohe teure Stützen)

geringer Durchhang
(Seilreiter für Zugseil)

kurze Spannweiten

nötig, da in der Ebene Durchhang
nicht erwünscht ist

Tragseil muß weniger Tragseilgewicht halten,
daher kleinerer Durchmesser möglich

Stützenzahl bzw. Fundamente

eher hoch (kurze Spannweiten)

eher klein (lange Spannweiten)
man könnte auch ohne Stützen auskommen

Tragfähigkeit

hohe Tragfähigkeit

höhere Tragfähigkeit
(dickere Tragseile möglich)

Energieaufwand
im Betrieb

eher hoch, die Umlenkung der dicken Seile
benötigt viel Kraft

eher gering, die Zugseile ziehen in der Ebene
keine Gewichte hoch und können dünner sein

Haltbarkeit der Seile

das dicke Förderseil nützt sich durch die nötigen häufigen Umlenkungen ( aufgrund der Doppelschleife ) schneller ab
und muß öfter ersetzt werden

die Haltbarkeit der Trag- und Zugseile
ist wesentlich länger,
--> seltener Austausch
--> weniger Folgekosten
--> weniger Stehzeiten

Bergung bei Stillstand des gesamten Systems


mit einer selbstfahrenden Bergegondel

Wenn die Gegenrichtung einen eigenen Antrieb hat, ist eine Bergung über einen ausklappbaren Steg zu einer Bergegondel
leicht und schnell möglich

dynamisches Verhalten

Seilschwingungen bei Anfahrt
nach Stopp

weniger Seilschwingungen

Gehängelänge

eher kurz

je nach Rollenbatterielänge
und Steigungswinkel auch kurz

wesentliche Vorteile

noch bessere Seitenwindstabilität

gute Seitenwindstabilität (auch aufgrund eines höheren Gondelgewichts)
höhere Tragkraft

Fahrkomfort

sehr gut,
leichtes Holpern bei Stützenüberfahrt

sehr gut,
Stützenüberfahrt kaum bemerkbar,
Stützen nicht unbedingt notwendig


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